Sehr schön. Besonders, weil die Idee mit der Neoliberalen Einheitspartei so naheliegend ist, dass ich selbst schon einmal darauf gekommen bin.

Die Frage ist nur, wie das Logo dieser Partei aussähe? Wenn die SED als (Zwangs-)Vereinigung aus KPD und SPD einen Händedruck im Wappen führte, müssten es bei der NLEPD schon vier einander prügelnde Fäuste sein oder so.

Sehr gute Kurzanalyse [PDF] der Zusammenhänge von Neoliberalismus, Nationalismus und altem/neuem Faschismus in Deutschland und Europa.

Eine der Schlussfolgerungen: die Aufspaltung des Rechtextremismus in einen traditionelle Blut- und Boden- und eine "modernere" Nützlichkeits-Spielart à la Berlusconi, Fortuyn & Co. Dies deckt sich übrigens mit Beobachtungen, die ich vor längerer Zeit anhand von Streitigkeiten zwischen zwei mir gleichsam verhassten Gruppen im Telepolis-Forum (extrem antisemetische Altfaschisten sowie allgemein kriegslüsterne Neufaschisten) ausmachte [Originalbeitrag hier]:

»Zweierlei Arten von Faschisten ...

.... die leider auch in diesem Forum oft auftreten und von einem solchen Artikel magnetisch angezogen werden wie Fliegen von der Scheiße - sind unerträglich (eigentlich sind alle Faschisten unerträglich, und sie zerfallen im Prinzip in genau diese zwei Kategorien):

1. Die TRADITIONELLEN Faschisten, die per se einfach alles hassen, was "jüdisch" ist. Dabei ist eigentlich völlig diffus und unklar, wer eigentlich "die Juden" sind - Menschen, die dieser Religion angehören? Menschen, die diese Religion aktiv ausüben? Menschen, die in Familien mit dieser Religionszugehörigkeit hineingeboren wurden? Menschen, die in Israel leben?

2. Die MODERNEN Faschisten, die zu dem Schluss gekommen sind, dass "die Juden" kein zeitgemäßes Feindbild mehr sind, und sich deshalb eben ein neues suchen. Aktueller Spitzenreiter sind wahrscheinlich "die Moslems" - was genau so krank ist, handelt es sich doch schon wieder um eine Religion, die mit einer "Menschenrasse" (was für ein Scheißwort - sind wir Hunde, oder was?!) verwechselt wird, und zu der wahlweise "die gläubigen Moslems", "die fanatischen Moslems" oder auch "alle Leute arabisch-persisch-türkischer usw. Herkunft" gezählt werden
[...]«

• Künftig von einem erklärten Rassisten ("Kinder statt Inder") und religiösen Fanatiker ("Überlegenheit des christlichen Menschenbildes") und seiner konservativ-[neo]liberalen Gang regiert werden:

ärgerlich.
 

gruselig.
 

unfassbar.
 

KinderstattinderMan hat's geschafft. Anscheinend hat es genügend Dumme gegeben (Wahlbeteiligung höher als 2000!), die die unredliche Lüge geglaubt haben, eine CDU/FDP-Landesregierung könne "mehr Arbeitsplätze" schaffen. Dass die Politik das nicht kann, weil die Wirtschaft es nicht braucht und nicht will, sollte eigentlich bekannt sein.

Was kann man tun? Auswandern? Wohin? Die (neo-)liberal/konservativ/strammrechts-christliche Gang beherrscht fast ganz Europa (die Restsozialdemokraten in UK und Spanien sind weder der Rede wert noch sozialdemokratisch); dasselbe gilt für die USA. Also kann man auch hierbleiben, oder auch auswandern. Ist egal.

Bleibt nur zu hoffen, dass die deutschen Sozialdemokraten nach den nun zu erwartenden sechzehn Jahren schwarzgelber Eiszeit nicht wieder den Fehler machen, schecht kopierte CxU-Politik zu betreiben, sondern ein eigenes Profil entwickeln. Sonst sind sie wieder nach knapp sieben Jahren weg.